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Von der Schulbank in den Plenarsaal – Praktikumsbericht von Erik Drechsler

Mein Name ist Erik Drechsler, ich wohne in Berlin Friedrichshain. Ich habe mein dreiwöchiges Schülerpraktikum im Bundestag bei der Abgeordneten Gülistan Yüksel aus Mönchengladbach absolviert.

Jetzt fragt man sich natürlich, wieso Mönchengladbach? Meine Familie väterlicherseits kommt aus Willich Schiefbahn und ich verbringe viel Zeit am Niederrhein bei meinen Großeltern. Zum Zweiten verbindet uns die Begeisterung für Borussia Mönchengladbach. Politik war bei uns zu Hause schon immer ein Thema und so wuchs auch mein Interesse daran. Was lag da näher, als mal hinter die Kulissen zu gucken, um zu sehen wie Politik funktioniert. Ich wollte nicht nur das Ergebnis in der Tagesschau serviert bekommen, sondern den Weg dahin live miterleben. Und dafür danke ich Frau Yüksel, die mir dies im Rahmen meines Praktikums ermöglicht hat.

Es war vom ersten Tag an alles sehr gut organisiert. Ich wurde am Eingang abgeholt und zum Büro in die vierte Etage gebracht. Dort befinden sich auch Büros von anderen SPD-Bundestagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten schon einen fantastischen Plan vorbereitet und mich für alle Praktikanten-Veranstaltungen der SPD angemeldet. Aber zuerst ging es zur Ausweisstelle des deutschen Bundestages. Man war ich stolz, als ich den blauen Bundestagsausweis umhängen durfte – damit waren mir die Türen des Reichstages für die nächsten drei Wochen geöffnet. Jetzt musste ich nur noch den Weg dorthin finden. Man kann alle Gebäude erreichen, ohne auch nur einmal raus zu gehen. Es gibt Tunnel und Brücken zwischen den Häusern, sogar unter und über der Spree.

Unser erster Praktikantenausflug führte uns nach Kreuzberg ins Willy Brandt Haus – die SPD Zentrale. Ich war ziemlich überrascht von dem Gebäude und hatte eigentlich ein Bürohaus erwartet. Es gibt aber viel Architektur und Kunst zu bestaunen. Natürlich waren auch Besprechungs- und Konferenzräume zu sehen – ein toller Einblick. Ein weiterer wichtiger Ausflug war der Tag im deutschen Bundesrat. Es gab dort so viele tolle Informationen über den Ablauf des Vorsitzes im Rat und wir durften sogar Fotos machen. Ein weiteres Beispiel für die gute Betreuung der Praktikanten war unser Besuch im deutschen Dom. Der liegt ja bekanntlich gegenüber dem Französischen Dom. Aber es lohnt sich auch mal reinzugehen. Uns wurde in einer Ausstellung alles über die Parlamentarische Demokratie in Deutschland erklärt.

Zurück zur aktuellen Politik fand ich, als ich Frau Yüksel zu Ausschüssen im Paul-Löbe-Haus begleiten durfte. Gespannt lauschte ich den Rednerinnen und Rednern von der Besuchertribüne. Es war nie langweilig. Im Büro war auch immer was zu tun und ich war überrascht wie voll der Kalender einer Abgeordneten ist. Da ist es gut, dass sie fleißige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem Büro hat.

Das Highlight der Sitzungswoche war natürlich der Besuch im Plenarsaal. Dafür musste ich mich erst einmal im Fraktionsbüro anmelden und eine Zugangskarte abholen. Aber wenn man dann live in einer Bundestagssitzung sitzt und auf den Adler guckt ist es fantastisch. Ich werde in Zukunft immer an diese Zeit zurückdenken, wenn ich Übertragungen aus dem Plenarsaal sehe. Mein Interesse an der Politik ist natürlich gestiegen. Am meisten hat mir aber der persönliche Umgang untereinander gefallen!

Fazit für mich: ein wunderbares Praktikum, bei dem ich ganz tolle Menschen kennen gelernt habe. Und einen anderer Blick auf die Politiker in unserem Lande. Danke!