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Jeden Tag was Besonderes

Die 16-jährige Paula Brocher, Schülerin am Franz-Meyers-Gymnasium, ist mit dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm des Deutschen Bundestages ein Jahr in Minnesota, USA. Patin ist die Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel. Im Extra Tipp berichtet sie regelmäßig über ihre Erlebnisse.

Es fühlt sich so an, als wäre es erst gestern gewesen, dass ich nach Amerika geflogen bin und meinen ersten Schultag hatte. Ich wusste schon immer, dass die Zeit schnell vergeht, doch hier läuft sie noch schneller, als je zuvor. An dem Spruch „time flies when you’re having fun“ ist sehr viel Wahres dran!

Zwei meiner absoluten Highlights in diesem Monat waren Homecoming und Halloween!

An meiner Schule ist Homecoming bzw. der Tanz für Homecoming gar nicht so eine große Sache, wie es in den amerikanischen Filmen immer dargestellt wird. Trotzdem war es ein einmaliges Erlebnis! Im Vorfeld gab es jeden Tag etwas Besonderes. An einem Tag haben alle 10. Klässler schwarz und weiß, alle 11. Klässler gelb und schwarz und alle 12. Klässler grün und schwarz getragen. An einem anderen Tag wiederrum haben sich die Lehrer als Schüler verkleidet und die Schüler als Lehrer! Dazu kamen noch die Wahl von König und Königin, Talentshows und Volleyball Turniere, wobei die verschiedenen Jahrgänge und die Lehrer (sogar der Schuldirektor) gegeneinander gespielt haben. Außerdem waren die Schulgänge und die Spinte wunderschön mit Ballons, Lichtern und Girlanden geschmückt. Freitag haben meine Freundinnen und ich uns gegenseitig geschminkt und die Haare gemacht, bevor wir zusammen zum Tanz gegangen sind. Es war echt lustig, mit allen zusammen zu tanzen.

Ich fand es schon immer richtig schade, dass wir Halloween in Deutschland nicht wirklich feiern, da ich ein absoluter Horror- und Grusel-Fan bin. Ich war sehr gespannt darauf, Halloween einmal richtig zu feiern! Schon zwei Wochen vor dem 31. Oktober haben meine Gastmutter Heather und ich Kostüme und Dekorationen für das Haus und den Garten selbst genäht und gebastelt. Wir haben unseren Garten und unser komplettes Haus geschmückt, was am Ende gruselig, aber gleichzeitig wunderschön aussah!

Da es an Halloween leider sehr kalt war, hatte ich mich dazu entschieden, kein dünnes Katzenkostüm, sondern doch lieber einen warmen Pullover und eine dicke Jacke zu tragen. Obwohl ich letztendlich nicht verkleidet war, haben meine Freunde und ich trotzdem „Trick or treat“ (Süßes oder es gibt Saures) mitgemacht. Dafür sind wir in die nächst größere Stadt gefahren, um dort von Haus zu Haus zu ziehen. Am Ende hatten wir alle einen großen Beutel voll mit Süßigkeiten, was wahrscheinlich noch bis Weihnachten reichen wird! Danach sind wir zu einem Freund gefahren, haben einen Horrorfilm angesehen und haben dabei angefangen, unsere Süßigkeiten zu essen!

Ansonsten habe ich diesen Monat sehr viel Zeit mit meinen Freunden und meiner Gastfamilie verbracht, was uns alle noch sehr viel mehr verbunden hat. Es fühlt sich so an, als würden wir uns schon eine halbe Ewigkeit kennen und um ehrlich zu sein, kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, wieder zurück nach Deutschland zu gehen. Eines weiß ich jetzt schon mit Sicherheit, ich habe hier Freunde und Familie für’s Leben gefunden.