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Ein einfühlsamer Bundespräsident

Extra-Tipp Kolumne: Blick aus Berlin

„Ich habe in 20 Jahren Politik sehr bewusst darauf geachtet, nicht zynisch, nicht abgebrüht zu werden. Wer das vermeidet, bleibt […] empfindlich. Ich sehe das nicht als Nachteil.“ – Mit diesen Worten beschreibt sich der derzeitige Außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier. Diese Einstellung ist ein Grund, warum ich ihn für einen guten Politiker und ganz sicher für einen hervorragenden Bundespräsidenten halte. Dieses höchste Amt der Bundesrepublik wird Steinmeier bald innehaben, nachdem nun auch die Union ihre Unterstützung für den beliebten Sozialdemokraten verkündet hat.

Ein einfühlsamer Bundespräsident mit sozialem Gewissen und klaren Worten jenseits der Selbstinszenierung ist eine gute Entscheidung für unser Land – gerade in der heutigen bewegten Zeit, in dem die freiheitlich-demokratische Grundordnung von autoritären Figuren und rechtspopulistischen Strömungen weltweit in Frage gestellt wird.

Steinmeier ist ein Brückenbauer, der helfen wird die Gesellschaft zu einen. Genau das bedarf es heute mehr denn je. Politik muss Menschen beteiligen und ihre Sorgen ernst nehmen. Für die Sozialdemokratie hieß das schon immer, auch soziale Freiheiten zu garantieren. Darauf müssen wir uns immer wieder besinnen: Gleiche Chancen und Teilhabe für alle zu ermöglichen.

Neben einer einfühlsamen Politik bedarf es der Beteiligung aller Bürgerinnen und Bürger. Demokratie lebt vom Mitmachen. Wir alle tragen Verantwortung für ein friedliches Zusammenleben, für ein gleichberechtigtes Miteinander und für die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Dieser Verantwortung müssen wir uns bewusst sein. Diese Verantwortung gilt es wahrzunehmen: Jeden Tag, wenn wir unsere Stimme erheben – gegen Rassismus, Sexismus und Rechtspopulismus. Bei jeder Wahl, bei der wir unserer Bürgerpflicht nachkommen und unsere Stimme abgeben. Nur wenn wir uns gegen Hass und Hetze und für Mitmenschlichkeit und Vernunft einsetzen, können wir unsere vielfältige, solidarische, freiheitliche Gesellschaft bewahren.

Herzlichst

Ihre Gülistan Yüksel